"Was
auch immer Sie tun,
es ist jedesmal Ihre
eigene
Entscheidung, ... ausnahmslos!"
Grenzkriterien einer als "eigentlich" zu geltenden Philosophie
Grenzkriterium
'mythenfrei'
Als 'Mythos' beziehungsweise
'mythisch' muss ALLES bezeichnet werden, was
- a) 'von einem Menschern
gesagt' und somit 'ueberliefert ist' und
- b) 'sich der individuellen
Ueberpruefung entzieht'.
Wenn
ein Terminus 'vom hoerensagen uebernommen' wird, ist er 'prinzipiell
unueberpruefbar', soweit es sich dabei nicht um ein 'bestaetigtes'
Forschungsergebnis handelt. Forschungsergebnisse werden in der Regel
von anderen Forschern durch 'nachstellen der Forschungsanordnung'
ueberprueft und gelten erst dann als 'bestaetigt'. Das schlieszt
allerdings die daraus gezogenen Schlussfolgerungen nicht ein.
Schlussfolgerungen sind in gewissem Grade 'beliebig' im Sinne dessen,
was Gregory Bateson als "Erklaerungsprinzip" bezeichnet hat: "Es kann
damit erklaert werden, was auch immer ein Mensch damit erklaeren will".
(1) Saemtliche moeglichen Schlussfolgerungen aus
Forschungsergebnissen koennen als 'Palette der Moeglichkeiten' in dem
hier angestrebten Diskurs gleichrangig nebeneinander bestehen bleiben.
Sie sind je fuer sich der Entscheidung des einzelnen ueberlassen.
Grenzkriterium
'adichotom'
Ganz besonders betonen muss ich aus meiner Sicht, dass 'Dichotomie' ein 'Mythizismus' ist. Als 'dichotomistisch'
bezeichne ich 'alle absolut gesetzten Gegensatzpaare ohne
Zwischenwerte', die ueber die 'unleugbare Dichotomie anwesend,
vorhanden' hinausgehen. Eine
'dichotomistisch dominierte Sicht', wie ich sie u.a. der christlich
gepraegten Kultur unterstelle, bewirkt m.E. eine zumindest
unterschwedllige Tendenz, zwischen den postulierten Gegensatzpaaren
keinen Raum zu lassen. Dadurch wird es erforderlich, sich fuer jeweils
einen der beiden Gegensaetze wie z. B. "richtig / falsch"
entscheiden und sich darauf festlegen zu muessen. So notwendig ein
solches 'sich festlegen' innerhalb des Konformitaetsdruckes eines
kulturellen Rahmens auch sein mag, so sehr haben sich doch
Philosophierende aller Epochen mehr oder minder direkt dagegen gewehrt. Das Ergebnis war allerdings in der Regel ein 'neues Dogma', das an die Stelle vorheriger Dogmen treten sollte.
Ein 'dogmenFREIES' philosophieren ist wohl erst dann moeglich, wenn auf jegliches 'beweisfuehren' verzichtet werden kann.
Mythizismen
und Mystizismen
MEINE Liste der aus der
'EigentlichePhilosophie' auszuschlieszenden 'mythischen
Inhalte' (Mythizismen) umfasst 'alle Bezeichnungen, die auf
Ueberlieferungen beruhen' und daher nicht individuell ueberprueft
werden koennen.
Als 'MyTHizismen' bezeichne ich
Wahrheit
Objektivitaet
(indirekt damit auch: Subjektivitaet)
Wissen
Erkenntnis
Beweis
Dichotomie
... usw.
Als
'MySTizismen' bezeichne ich
diejenigen 'mythischen Denkfiguren', die, in Fortfuehrung
vormaliger animistischer Vorstellungen, anthropomorphisierend verwendet
werden, indem ihnen
mehr oder minder direkt 'eigene Aktivitaeten' wie z. B. 'in Kontakt
treten mit ...', 'im Widerstreit mit ...' unterstellt werden:
Geist
Seele
Bewusstsein
Verstand
Vernunft
DER Wille
DAS Ich
DAS Sein
... usw.
(soweit diese Termini operationalisierbare Anteile haben, stehen diese weiterhin dem Diskurs zur Verfuegung)
Da
diese Liste aussieht wie eine Zusammenstellung der Kernelemente von
dem, was ich als DIEphilosophie bezeichne, koennte wohl die
Frage nahelegen: WAS bleibt denn dann ueberhaupt noch zum
Philosophieren uebrig? In der Tat, SEHR WENIG von den TRADITIONELLEN
Inhalten der 'westlichen' philosophischen Ueberlegungen der letzten ca.
2200 Jahre!
Als 'konsequent agnostischer
Ansatz' schlieszt 'EigentlichePhilosophie' jegliche 'weltanschaulichen'
Inhalte als 'Mythos' aus dem Diskurs als 'fuer ihren jeweiligen
Eigentuemer weder zur Disposition noch zur Diskussion stehend'
aus.
'EigentlichePhilosophie' akzeptiert jedoch gerade dadurch
'weltanschauliche' Inhalte als 'im Bereich des Moeglichen liegend,
jedoch interindividuell unueberpruefbar'. Jegliche 'Weltanschauung' kann jedoch mit all ihren
Aspekten zum Gegenstand der Ueberlegungen im Rahmen der
'EigentlichePhilosophie' gemacht werden.
Vorgeschichte
Anknuepfen laesst sich da
vermutlich bestenfalls an Protagoras sowie 'die Hellenisten' Pyrrhon,
Epikur, Arkesilaos
und Zenon (Stoa), sowie auch deren Epigonen ... teilweise. Oder auch an
'oestliche Philosophien', wie etwa 'Taoismus'.
Schon fuer die hellenistische Epoche wurde von manchem ein 'Ende der
Philosophie' gesehen, weshalb auch immer. Sicherlich war der 'Bruch mit
der traditionellen Philosophie' unuebersehbar, jedoch kann das eben
bestenfalls als 'Ende der traditionellen damaligen Philosophie'
betrachtet werden. Denn es wurde nun ein 'neuer Weg des
Philosophierens' eingeschlagen, der bereits (spaetestens) mit
Protagoras begonnen hatte. Wenn wir diesen 'Weg' jedoch als
'konsequente Fortfuehrung der sensualistischen Sicht' betrachten, so
hatte dieser bereits mit den ersten 'Ueberlegungen in diese Richtung'
begonnen, die vermutlich schon Anaximander zuzusprechen sind.
Nun liegt es mir nahe, Pyrrhon,
Epikur, Zenon (Stoa) und Arkesilaos eine gewisse Ratlosigkeit zu
unterstellen, die aus ihrer uebereinstimmenden Sicht "Erkenntnis
(gnosis? >> klaerungsbeduerftig! >> Sensualistik) ist
Menschen nicht moeglich"
nahezu zwangslaeufig entstehen
musste. Was blieb denn dann noch zum Philosophieren uebrig? Aus meiner
(hier moeglicherweise 'etwas verkuerzten' und sicherlich
'anekdotisierenden') Sicht 'ging jeder in sein Privatim und tat das,
was ihm aus seiner Sicht uebrigblieb: Pyrrhon (angeblich!) 'gar nichts
mehr', Epikur befasste sich, vermutlich aus konkretem eigenen Anlass,
mit dem 'Leiden des Menschen in der Welt', Zenon machte sich daran,
eine Lehre vom "RICHTIG LEBEN" zu entwickeln und Arkesilaos versuchte
unverdrossen, die 'Unmoeglichkeit des Erkennens' LOGISCH ZU BEGRUENDEN.
Die naechsten rund siebenhundert
Jahre waren vielleicht so etwas eine 'graue Episode europaeischen
Philosophierens', es kam nichts neues hinzu. Justinians Erlass leitete
'die schwarze Episode europaeischen Philosophierens' ein, die erst im
Mittelalter mit dem Entstehen des 'Nominalismus' ihr Ende fand.
Heute
HEUZUTAGE haben wir jedoch andere und weitaus
mehr Moeglichkeiten auf dem Stand unserer neueren Forschungsergebnisse,
als sie damals Pyrrhon, Epikur, Zenon und Arkesilaos zur Verfuegung
standen. Die 'schlichte Logik' eines David Hume kann heutzutage aus
einem voellig anderen Blickwinkel zum einen lueckenlos nachvollzogen
und zum anderen auch noch konsequent ausgebaut werden. Selbiges gilt
auch fuer etliche andere, wie z. B. Condillac, Avenarius, Mach und
weitere.
Wir haben 'nur das kleine
Problemchen zu beseitigen', uns nunmehr vollstaendig von 'mythischen
Inhalten' zu loesen, die der Philosophie zwar 'die endlosen Weiten der
Spekulation' offenhielten, in denen sie sich allerdings auch
(MEINES Erachtens) immer wieder 'fruchtlos verfranzte'.
Mythische
Denkfiguren
Der unbestrittene Vorteil
'mythischer Denkfiguren', mit BELIEBIGEM INDIVDIUELLEM und gleichzeitig
UNUEBERPRUEFBAREM Inhalt gefuellt werden zu koennen, bringt auf der
anderen Seite den Nachteil mit sich, dass sie KEINESWEGS 'auf
Gegenstaendliches (= Ueberpruefbares!) zurueckgefuehrt' und so auch
weder 'gemeinsam
betrachtet und untersucht', noch gar 'alltagslebensrelevant einigend
erprobt' werden koennen. Das fuehrte und fuehrt zu einer Art des
Philosophierens, die sich auf 'rein geistige' Inhalte beschraenkte und
beschraenkt, sie in den elitaeren 'Elfenbeinturm' ihrer 'Experten'
geradezu 'verbannt'. Nichtsdestominder hatte und hat auch diese Art des
Philosophierens mit ihren 'ideologischen Indoktrinationen' erheblichen
Einfluss auf das Alltagsleben der Menschen in den davon 'beruehrten'
Kulturen. Die daraus resultierenden (von mir so benannten)
'Ideologismen' (Beispiele werden spaeter angefuegt) praegen die 'Sprechweisen' und 'Denkstrukturen', indem sie 'eigentliche
Wichtigkeiten' und 'Richtigkeiten' behaupten.
Letztlich sind 'mythische
Denkfiguren' ausnahmslos INKOMMENSURABEL, da sie 'ausschlieszlich mit
individuellem Inhalt gefuellt' und daher 'ausschlieszlich individuell
zugaenglich' und damit gewissermaszen
'solipsistisch' sind. Das, was
fuer 'Empfindungen' durchaus schon als 'allgemein anerkannt' gelten
kann, wird bagatellisert und zur 'irrelevanten Nebensaechlichkeit'
heruntergespielt: sowohl jegliche 'Empfindung' ALS AUCH 'JEGLICHE
gedankliche Verknuepfung' ist eine 'interne Aktivitaet des jeweiligen
Individuums', die lediglich 'sprachlich abgeglichen' werden kann.
Bestenfalls kann dergleichen noch 'faktisch demonstriert' werden, indem
'physische Beispiele' praktiziert werden.
Der
eingeschlagene Weg: ein offenes Projekt
Ein konsequentes Weiterdenken
der 'EigentlichePhilosophie' eroffnet Moeglichkeiten des 'einigen's
und des 'erproben's, aus denen sich voellig neue Perspektiven
'alltagsrelevanten' Philosophierens ergeben. Das setzt weder Kenntnisse
der traditionellen Philosophie, noch gar irgendeine Art von
'Konformitaet' voraus und ermoeglicht 'weiterdenken BIS an die physisch
gegebenen Grenzen', die bisher wohl nur in sehr geringem Masze und auch
nur 'vereinzelt ansatzweise' 'philosophisch ausgelotet' worden sind.
Es fehlt bisher einfach der
'interdisziplinaere Ansatz, der alle Forschungsergebnisse einbezieht'.
JEDER Mensch kann sich an dem (zu
eroeffnenden) Diskurs beteiligen, der bereit ist, 'unhinterfragte und
unhinterfragbare (= mystische) Denkfiguren' 'als Privatissimum aus dem
(zu
eroeffnenden) Diskurs auszulassen', soweit er ueberhaupt dazu bereit
ist, sich den Muehen des Philosophierens auszusetzen.
In diesem NEUEN DISKURS der
'EigentlichePhilosophie' steht die immense Aufgabe an, AUSNAHMSLOS
ALLE bisherigen Uebersetzungen zu ueberpruefen, alle historischer Texte
NEU zu
interpretieren, indem alle Moeglichkeiten ausgeschoepft werden, die
eine (zu erarbeitende!) KULTURNEUTRALE Forschung (neuerdings) zur
Verfuegung stellen kann.
Sicherlich, das ist ein
'unermesslich umfangreiches' Projekt, aber erste Schritte sind hiermit
eingleitet.
Weitergehender Ansatz
Einen weitergehenden Ansatz zu
einem Rahmen im Sinne staerkerer Eingrenzung biete ich 'Physizistik' als "Kunde
vom ausschlieszlichen PHILOSOPHIEREN ueber 'sinnlich
Erfassbares (Phaenomene als 'das mir Erscheinende')' und dessen
unmittelbare Ableitungen ('DifferenzPhaenomene' und 'Abstraktionen')" an, da ich nicht ausschlieszen kann und will,
dass innerhalb dieses Rahmens 'EigentlichePhilosophie' noch andere
Ansaetze als z. B. 'Physizistik' moeglich sind.
Innerhalb des Rahmens 'Physizistik' biete ich darueberhinaus
'Sensualistik' als 'Kunde von den sensualistischen Ansaetzen', sowie
'AxioTentaO' als 'meine eigenen Schlussfolgerungen innerhalb der
gegebenen Rahmen EigentlichePhilosophie und Physizistik' an.
1) insofern stelle ich meine eigenen Schlussfolgerungen 'weit hintan', da ich auch sie fuer 'willkuerlich' und 'beliebig' halte
Fuer
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